Die Geschichte der Wertschätzung

Die Geschichte der Wertschätzung

Es interessiert mich nicht, womit Du Deinen Lebensunterhalt verdienst.
Ich möchte wissen, was Deinem Leben einen Sinn gibt und ob Du zu träumen wagst, um die Sehnsucht in Deinem herzen zu stillen.

Es interessiert mich nicht, wie alt Du bist.
Ich möchte wissen, ob Du den Mut hast, wie ein Narr auszusehen, um der Liebe und Deiner Träume willen und das für das Abenteuer, ganz, lebendig zu sein.

Es interessiert mich nicht, in welchem Tierkreiszeichen Du geboren bist.
Ich möchte wissen, ob Du mit der Tiefe Deiner Trauer in Berührung gekommen bist, und ob die Enttäuschungen des Lebens Dein Herz geöffnet haben oder ob Du Dich aus Angst vor weiterem Schmerz zusammengezogen und verschlossen hast.

Es interessiert mich nicht, welche Pokale Du gewonnen hast.
Ich möchte wissen, ob Du mit Schmerz umgehen kannst, mit meinem und Deinem Schmerz ohne ihn zu verstecken, darüber hinwegzusehen oder ihn zuzudecken. Ich möchte wissen, ob Du mit Freude umgehen kannst, mit meiner und mit Deiner Freude, ob Du Dir erlauben kannst leidenschaftlich und wild zu sein, ohne zur Vorsicht und Zurückhaltung zu mahnen.

Es interessiert mich nicht, welche Geschichte Du mir erzählst und ob sie wahr ist.

Ich möchte wissen, ob Du Dir selbst treu sein kannst, auch wenn vielleicht andere dann enttäuscht und traurig sind, und ob Du die Kraft hast, Deiner inneren Stimme zu folgen, auch wenn das bedeutet, dass DU ein Lügner genannt wirst. Ich möchte wissen, ob Du an Dich glauben kannst und deshalb vertrauenswürdig bist.

Es interessiert mich nicht, ob Du belesen und gebildet bist.
Ich möchte wissen, ob Du Schönheit erkennen kannst, selbst wenn sie nicht jeden Tag schön erscheint. Ich möchte wissen, ob Du mit Fehlern leben kannst, mit meinen und Deinen Fehlern, und ob Du aus vollem Herzen „Ja“ sagen kannst zu unserer Menschlichkeit.

Es interessiert mich nicht, wo Du lebst und wie viel Geld Du hast.
Ich möchte wissen, ob Du nach einer Nacht der Trauer und Verzweiflung, mit einer wunden Seele und kaputt bis auf die Knochen aufstehst und tust, was notwendig ist, weil Deine Kinder und Freunde Dich brauchen.

Es interessiert mich nicht, wo oder was oder mit wem Du studiert hast.
Ich möchte wissen, was Dich wirklich ausmacht, wenn alles Vertraute wegfällt und alles Gewohnte versagt. Ich möchte wissen, ob Du mit Dir selbst allein sein kannst und ob Du magst, was Du mit Dir selbst erlebst.

Es interessiert mich nicht, wer Du bist und wie Du hierhergekommen bist.
Ich möchte wissen, ob Du bei mir bleibst ohne zurückzufallen, wenn wir beide durchs Feuer gehen.

Oriah Mountain Dreamer (im Mai 1994, http://www.oriahmountaindreamer.com). Aus dem Amerikanischen übersetzt von Jena Ilka Frey

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